Liebe Handballfreunde
Nach einer längeren Handballpause konnte in Räterschen endlich wieder ein Ernstkampf bejubelt werden. Nach dem letzten gefälligen Auftritt in der Fremde konnte man einige Fans für das Spiel gegen Yellow Winterthur anlocken. Der TVR Handball wollte diesen Fans natürlich etwas bieten und das Momentum aus dem letzten Spiel mitnehmen.
Zu Beginn des Spiels zeigten sich jedoch gewisse Symptome einer längeren Pause, so konnte man sich offensiv zwar gute Chancen herausspielen zeigte sich gegen den Koloss im Tor der Gegner jedoch nur mit wenig überzeugenden Abschlüssen. Auch defensiv liess man sich einige Male von unkonventionellen Pässen des Gegners düpieren. So musste man in der Startphase einen 3:4 Rückstand hinnehmen. Der Motor schien nun jedoch auf Seiten des TVR Handball warm gelaufen zu sein. Man zeigte sich nun offensiv mit mehr Durchschlagskraft und konnte die Verteidigung des Gegners besser auseinanderziehen. Defensiv konnte man selbst einige Ballgewinne provozieren, indem man mehrere höchst optimistische Pässe des Gegners abfangen konnte. Es konnte nun ein zunehmender Steigerungslauf des TVR Handball beobachtet werden, so dass man den Rückstand in eine deutliche Führung ummünzen konnte. Beachtlich ist hier auch die überraschend tiefe Fehlpassquote trotz mehrerer optimistischer Pässe an die Flügelflitzer (In der Kennerszene wird hier über eine geheime Wurftechnik spekuliert). Angetrieben durch die vielen Fans, sowie einem teameigenen Fotografen konnte so zur Halbzeit ein 11:7 Vorsprung herausgespielt werden. Der treue Leser wird in den vergangenen Spielen einen Trend des TVR Handball zur postpausalen Lethargie erkannt haben. Deshalb waren auch die Fans trotz gutem Einstand noch nicht komplett beruhigt, zurecht?
Nun wollen wir hier keine Spannung erzeugen wo keine war. Angespornt durch eine feurige Pausenansprache und die Aussicht auf die erste Siegesserie der Saison konnte man von Beginn weg überzeugen. Man konnte durch schnelles Umschalten und präzise Gegenstösse schon früh den Vorsprung noch erweitern. Auch in der Verteidigung konnte man den Gegner gut in Schach halten, und zu mehreren Verzweiflungstaten zwingen. Die Folge war ein schneller 14:8 Vorsprung nach nur 4 Minuten. Man hatte nun Blut geleckt und zeigte sich mit einer riesigen Spielfreude, diese brachte auch einige nennenswerte Szenen mit sich. Beispielsweise zeigte sich ein Gedicht von einem Gegenstoss, bei welchem nach einem frühen Kreuzen in der Mitte, die gesamte Abwehr in die Mitte strömte, so dass Maestro G.B.* die linke Hallenseite für sich hatte. In ähnlichem Stil konnte man den Gegner immer mehr überrennen, dies wohl auch da man sich auf Seiten von Yellow mit einem sehr mageren Kader präsentierte. Dieses Defizit an frischen Beinen, machte sich immer mehr bemerkbar. Nach einem knapp vereitelten Gegenstoss zeigte sich der Torhüter des Gegners enerviert über das Rückzugsverhalten seiner Teamkollegen und eröffnete so das Tor zur Szene des Tages. Beim folgenden Freistoss zeigte sich Frechdachs Y.S.* von seiner verspielten Seite und zeigte eine wahnwitzige Aktion wie sie die Elsauer Sporthalle seit Jahren nicht mehr gesehen hatte. Mit dem Fingerspitzengefühl eines Meisteruhrenmachers zirkelte er den Ball von der Freiwurflinie in einer perfekten Parabel über den Kopf des weiterhin lamentierenden Torwarts hinein ins schändlich leere Tor. Er wurde darauf zum Schlingel des Tages gekürt (Es wird gemunkelt, dass er noch am selben Abend einen Brief der Hogwarts Schule für Hexerei und Zauberei erhielt). Von dieser Dreistigkeit beflügelt zeigte man sich zeitweise etwas übermotiviert mit sehr simplen Ballverlusten. Es zeigten sich im Verlauf noch weitere Leckerbissen für den Handballconaisseur welche hier nicht genauer beschrieben werden. Schlussendlich konnte man das Spiel gut kontrollieren und dem Heimpublikum einen 27:17 Sieg schenken.
Nun gilt es die Spielfreude in das nächste Spiel auswärts gegen die SG Züri Unterland mitzunehmen. Mit einem weiteren Sieg könnte man sich dort ein verführtes Weihnachtsgeschenk machen und sich mit gutem Gewissen ein paar extra Guetzli gönnen. Von diesem Spiel wird es voraussichtlich keinen Bericht geben, da die Redaktion verfrüht die Weihnachtsferien einläutet. In diesem Sinne wünschen wir eine frohe Weihnachtszeit und ein erfolgreiches neues Jahr.
*Namen der Redaktion bekannt.